- Ville
- Vịlle,Vorgebirge, schmaler Höhenrücken im Süden der Niederrheinischen Bucht, zwischen Erft und Rhein, Nordrhein-Westfalen; bis 177 m über dem Meeresspiegel aufragend. Die Ville blieb als Horst beim Absinken der Niederrheinischen Bucht stehen. Sie ist größtenteils mit Löss bedeckt und wird besonders im Norden durch Ackerbau, zwischen Brühl und Bonn durch Gartenbau genutzt. Die Ville ist der Ausgangsbereich des Rheinischen Braunkohlenreviers. Die bis 100 m mächtigen Kohleflöze werden nur noch bei Garzweiler (1997: 32,7 Mio. t) und Niederaußem (1997: 10,6 Mio. t) abgebaut. Hauptprodukte aus der Verarbeitung sind (1997) 1,5 Mio. t Briketts und 2,1 Mio. t Kohlenstaub. Die vier Großkraftwerke an und auf der Ville haben eine Nettoleistung von rd. 7 600 MW. Große Teile der Abbaufläche wurden landwirtschaftlich und forstlich rekultiviert und dienen, besonders um die Restseen, als Erholungsparks; im Süden bei Brühl entstand so der Naturpark Kottenforst-Ville (158 km2). Die Braunkohleförderung wird sich noch mehr aus der Ville nach Westen verlagern. (Hambach, Inden)
Universal-Lexikon. 2012.